Was tun bei Gelenkschmerzen?

Eine Kniebeuge beim Sport, das Aufstehen von einem Stuhl, kurz in die Hocke gehen: All das sind Dinge, über die wir uns kaum Gedanken machen. Doch wenn die Gelenke anfangen zu zwicken, sind solche Tätigkeiten nicht mehr alltäglich. Um etwas gegen Gelenkschmerzen zu unternehmen, sollten Sie zuerst die Gründe für die Schmerzen herausfinden.

Ursachen für Gelenkschmerzen

Viele Menschen kennen es: erst treten Gelenkschmerzen nur am Knie auf, dann in den Fingern und am Schluss schmerzen plötzlich alle Gelenke. Die Ursachen für Gelenkschmerzen sind vielfältig. Mögliche Gründe sind:

  • Spitzenbelastungen: Schwer heben bei einem Umzug, ein langer Spaziergang oder andere körperliche Strapazen können zu Muskel- und Gelenkschmerzen führen. Diese lassen sich kaum vermeiden und sind in den allermeisten Fällen schnell wieder vorbei.
  • Überbelastung: exzessives Training und falsch ausgeführte Sportübungen, schwere körperliche Arbeit oder eine Fehlstellung von Gliedmaßen können zu einer Überlastung der Gelenke führen. Die Folge ist vorzeitiger Verschleiß, der auch Arthrose genannt wird.
  • Übergewicht: Wer täglich zu viel Gewicht mit sich herumtragen muss, bei dem sind Gelenkschmerzen meist vorprogrammiert. Durch die ständige Überlastung der Gelenke nutzt sich der Knorpel schneller ab, sodass die Gelenke bei jeder Bewegung ungefedert aufeinandertreffen und eine Arthrose die Folge sein kann.
  • Veranlagung: Natürlich spielen auch bei Gelenkschmerzen erbliche Faktoren, das Alter und sogar das Geschlecht eine Rolle. Frauen haben beispielsweise in der Zeit um die Wechseljahre häufig mit Arthrose zu kämpfen.
  • Verletzungen: Egal ob beim Sport oder im Alltag, eine Verletzung infolge eines Unfalls kann auf Dauer zu Schmerzen in den Gelenken führen. Das kann passieren, wenn Knochen, die sich in der Nähe eines Gelenks befinden, nach einem Bruch nicht glatt zusammenwachsen oder wenn ein Gelenkknorpel verletzt wird.

Lebensstil: im täglichen Leben gibt es einige Dinge, unter denen die Gelenke leiden. Dazu gehört das Tragen von falschem Schuhwerk, eine schlechte Körperhaltung, nährstoffarme Ernährung, Bewegungsmangel und der Konsum von Alkohol oder Nikotin.

Was hilft gegen Gelenkschmerzen?

Sind Gelenkschmerzen erst einmal da, können sie den Alltag der Betroffenen negativ beeinflussen, ganz unabhängig von der Ursache. Werden Sie von akuten Gelenkschmerzen geplagt, können Sie direkt anfangen, etwas dagegen zu unternehmen:

  • Schwellung lindern: Treten die Gelenkschmerzen in Begleitung einer Schwellung auf, sollten Sie dafür sorgen, dass das betroffene Körperteil in einer hochgelagerten Position ruhen kann. Vorsichtige Kühlung kann ebenfalls Abhilfe schaffen.
  • Durchblutung fördern: Wechselduschen können für eine bessere Durchblutung der betroffenen Gelenke und damit für eine Linderung der Schmerzen sorgen.
  • Massagen: Eine leichte Massage kann entspannend wirken und wohltuend im Hinblick auf Gelenkschmerzen sein.

Halten die Gelenkschmerzen länger an, sollte unbedingt die Ursache herausgefunden werden. Wenn Sie selbst betroffen sind, sollten Sie daher über kurz oder lang einen Arzt aufsuchen. Dieser schlägt Ihnen eine passende Therapie vor.

 

Hausmittel gegen Gelenkschmerzen

Bei Schmerzen in den Gelenken möchte nicht jeder sofort zu Medikamenten greifen. Zum Glück haben wir einige Tipps parat, die Sie leicht zu Hause ausprobieren können.

Als Hausmittel gegen Gelenkschmerzen werden insbesondere Kohlwickel empfohlen. Hierbei müssen die Kohlblätter mit einem Nudelholz bearbeitet werden, bis der Saft austritt. Anschließend werden sie auf die betroffene Stelle gelegt und mit einem Baumwolltuch sowie einer Mullbinde fixiert.

Wärme oder Kälte können ebenfalls helfen. Bei diesem Hausmittel gegen Gelenkschmerzen ist es allerdings entscheidend, die Schmerzursache zu kennen. Liegt eine akute Entzündung vor, sollten Sie das betroffene Gelenk kühlen. Leiden Sie hingegen an Rheuma, so kann eine Wärmebehandlung für Linderung sorgen. Hier empfiehlt sich also vorab ein Arztbesuch, um Ihre Schmerzen fachgerecht zu behandeln.

Ein weiterer Tipp bei Schmerzen in den Gelenken ist Bewegung. Ein funktionierender Bewegungsapparat, starke Knochen und trainierte Muskeln können Gelenkschmerzen vorbeugen oder sie sogar lindern. Denn durch die Bewegung werden die Gelenke besser mit Nährstoffen versorgt und die Muskeln erfüllen zudem eine Stützfunktion und verringern die Belastung der Gelenke.

Wichtig ist jedoch die Wahl der richtigen Sportart. Besonders gut geeignet sind Sportarten im Wasser wie Wassergymnastik oder Schwimmen, aber auch leichtere Bewegungsabläufe wie beim Nordic Walking.

Die richtige Ernährung bei Gelenkschmerzen

Die Ernährung spielt stets eine wichtige Rolle, wenn es um die Gesundheit geht. Deshalb erklären wir Ihnen, welche Lebensmittel Sie bei Gelenkschmerzen meiden sollten und welche Sie bevorzugt zu sich nehmen sollten.

Viele Betroffenen stellen sich die Frage, welche Lebensmittel sie bei Gelenkschmerzen meiden sollten. Dazu zählen unter anderem Lebensmittel wie Fleisch und Wurst. Denn diese enthalten Arachidonsäure, eine vierfach ungesättigte Fettsäure. Dieser Stoff fördert Entzündungsprozesse im Körper. Den Konsum von Fleisch und Wurst sollten Sie daher bei Gelenkschmerzen vermeiden.

Doch nicht nur Fleischprodukte enthalten Arachidonsäure. Auch in Butter, Käse, Eiern und Milch kommt die ungesättigte Fettsäure vor, weshalb Sie diese Lebensmittel nur in geringen Mengen zu sich nehmen sollten.

Setzen Sie beim Kochen lieber auf entzündungshemmende Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch und Kohl sowie Gewürze wie Ingwer, Kurkuma oder Teufelskralle. Auch bestimmte Nährstoffe, z. B. Omega-3-Fettsäuren, Zink und Vitamin E, gelten als entzündungshemmend. Viele dieser Nährstoffe finden Sie in Fisch und Meeresfrüchten, Nüssen, Hülsenfrüchten sowie Leinöl und Leinsamen.

Gelenkschmerzen vorbeugen

Hatten Sie bereits mit Schmerzen in den Gelenken zu tun, wissen Sie, wie unangenehm das sein kann. Doch zum Glück gibt es einige Wege, den Schmerzen vorzubeugen. Ein paar davon haben wir Ihnen bereits vorgestellt. Insbesondere regelmäßige Bewegung eignet sich nicht nur als Akuthilfe, sondern stellt auch eine hervorragende Vorbeugemaßnahme dar.

Gelenkschmerzen im Knie und in den Fingern gehen oft auf Gelenkentzündungen zurück. Um Entzündungen möglichst schnell und effektiv zu bekämpfen, brauchen Sie ein gesundes Immunsystem. Dafür ist eine gesunde Darmflora ebenso unverzichtbar wie eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.

Doch die Ernährung spielt nicht nur in Bezug auf das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Wenn Sie zu Gelenkschmerzen neigen, sollten Sie auch auf Ihr Gewicht achten. Denn Menschen mit Übergewicht haben ein deutlich höheres Risiko, eine Gelenkerkrankung zu entwickeln. Das liegt daran, dass die Gelenke dauerhaft einer hohen, überdurchschnittlichen Belastung ausgesetzt sind. So kann sich der Knorpel schneller abnutzen, was zu Arthrose führen kann.

Weitere Risikofaktoren, die Gelenkschmerzen begünstigen können, sind beispielsweise Alkohol und Nikotin. Doch auch wenn Sie den ganzen Tag angespannt vor dem Schreibtisch sitzen und in hohen Schuhen herumlaufen, kann das Ihre Gelenke stark belasten. Achten Sie deshalb bewusst auf Ihre Körperhaltung und bewegen Sie sich regelmäßig.